LEADER-Region Eferdinger Land
Regionalentwicklung ist für die Gemeinden des kleinsten Bezirkes Oberösterreichs seit dem Jahr 2000 ein Thema. Der Regionalentwicklungsverband Eferding wurde im Februar 2001 gegründet und hat sich erstmals 2002 im zweiten Auswahlverfahren als LEADER+ Aktionsgruppe (LAG) beworben und wurde als solche anerkannt. 2007 – 2013 war die LEADER-Region Eferding unverändert zu LEADER + neuerlich tätig.
Gebietsfestlegung und Gebietscharakteristik
Das Gebiet der LAG umfasst seit 1.1.2014 die 12 Gemeinden des Bezirkes Eferding und die Gemeinde Buchkirchen bei Wels aus dem Bezirk Wels-Land, somit zählt die Region 13 Gemeinden (siehe Karte oben).
Die Region kann in 4 charakteristische Landschaftsräume gegliedert werden. Der größte Teil des Gebietes gehört dabei zum Alpenvorland, nur der nordwestliche Teilabschnitt gehört dem kristallinen Grundgebirge, der Böhmischen Masse, an.
Die Niederungen der Donau und des Innbaches stellen das Wirtschaftszentrum des Eferdinger Beckens dar (270 m Seehöhe). Ausgedehnte landwirtschaftliche Intensivflächen und Offenlandschaftsbereiche charakterisieren die ertragreiche Beckenlage. Die Stadt Eferding ist als Bezirksstadt Zentrum der Verwaltung und Bildung, aber auch wichtiger Verkehrsknotenpunkt für den ländlich geprägten Bezirk.
Die Austufen der Donau mitsamt dem Auwaldgürtel haben heute vor allem für die Erholungsnutzung Bedeutung. Ganz im Gegensatz dazu steht das Obere Donautal: Die Donau ist hier bis zu 300 m tief in das Mittelgebirge der Böhmischen Masse eingeschnitten. Steile Hangflanken mit natürlicher Waldausstattung charakterisieren diesen Streckenabschnitt.
Im Süden und Südwesten des Eferdinger Beckens schließt das Inn- und Hausruckviertler Hügelland an. Die wellige Morphologie, eine geringere Bewaldung und der hohe Anteil an Streuobstbeständen charakterisieren diesen Landschaftsraum. Deshalb wurden Teile der Gemeinden St. Marienkirchen a. d. Polsenz und Scharten als Naturpark ausgewiesen.
Sowohl Aschachtal als auch das tief eingeschnittene obere Donautal weisen ein hohes naturräumliches Potenzial auf. Stark gekammerte Landschaftseinheiten mit geringen Parzellengrößen, weite Blickbeziehungen und Steilabbrüche ins Donautal charakterisieren diesen landwirtschaftlich geprägten Landschaftsraum auf Seehöhen zwischen 460 und 650 m. Dieses Gebiet wurde aufgrund seiner vielen schützenswerten Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten als eines von 24 oberösterreichischen NATURA 2000 Schutzgebiete ausgewiesen.
Bevölkerungsstruktur
Die LAG Obst- und Gemüseregion Eferding verfügt über eine Fläche von 291,70 km2 und zählt mit Stichtag Registerzählung 2011 35.785 Einwohner/innen (Stichtag 1.1.2013: 35.816 Einwohner/innen, das sind 2,52 % der Gesamtbevölkerung Oberösterreichs).
In der Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Zeitraum 2001 – 2013 sind deutliche Unterschiede zu erkennen.
Eferding (+ 13,8 %), Fraham (+ 13,6 %), Buchkirchen (+10,1 %) hingegeben Hartkirchen (- 2,2 %), Stroheim (- 0,1 %), Prambachkirchen (+ 0,3 %), alle anderen Gemeinden der Region weisen eine leichte Steigerung auf. Die Bevölkerungsdichte je Quadratkilometer variiert sehr stark: 51 EW/km2 in Haibach o. d. Donau, 1.377 EW/km2 in Eferding. Der Saldo der Wanderungsbilanz – Zuzüge abzüglich Wegzüge - war 2012 erstmals mit – 12 insgesamt leicht negativ. (Quelle: Land OÖ., Abt. Statistik, März 2014).
Darstellung der lokalen Entwicklungsbedarfe
Auf Basis der Analyse der sozioökonomischen Situation der Region Eferding und der SWOT-Analysen, die im Rahmen der Workshops durchgeführt wurden und aufgrund der Erfahrungen aus den letzten Jahren Arbeit in der Regionalentwicklung wurden folgende Entwicklungsbedarfe formuliert:
Aktionsfeld-übergreifend und daher mit besonderem Gewicht
• Fortsetzung der Umsetzung des Masterplans zur Positionierung als Obst- und Gemüse-Kompetenz-Region Eferding
• Ausrichtung der Region auf die Landesausstellung 2022 im touristischen Bereich, für das Rahmenprogramm, und auch in der Erarbeitung der Ausstellungsinhalte selbst.
• Maßnahmen gegen die Abwanderung – Eferding ist attraktiver Lebens- und Arbeitsraum – vor allem ist darauf zu achten, junge Menschen in der Region zu halten bzw. nach der Ausbildung wieder in die Region zurück zu holen
• Lernende Region Eferding – die Menschen lernen an und mit den Themen der Region
• Maßnahmen zum Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel wird als Querschnittsmaterie über alle Aktionsfelder mitgedacht: KEIN Projekt bzw. Maßnahme, die über LEADER umsetzt wird, darf eine negative Beeinflussung darstellen!
Wertschöpfung
• Erhaltung und Verbesserung der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungssituation in der Region
- Fachkräfte von morgen für die Region (Handwerk, Mädchen in der Technik, …)
- Arbeitsplätze sichern und erhalten – Auspendleranteil senken
• Steigerung der regionalen Wertschöpfung durch Konsumentenbildung
- Vermarktung regionaler Kostbarkeiten
- Sicherung der bäuerlichen Bewirtschaftung – Anpassung an den Klimawandel
• Weiterentwicklung als Energieregion Eferding – Maßnahmen zum Klimaschutz
• Attraktivierung der Region Eferding als Kultur-, Freizeit- und Naherholungsregion
• Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Region
Natürliche Ressourcen und kulturelles Erbe
• Erhaltung der einzigartigen Natur- und Kulturlandschaft in der Region Eferding (Anpassung an den Klimawandel) mit besonderem Fokus auch auf den Naturpark Obst-Hügel-Land im Rahmen der vier Naturpark-Funktionen und der zentralen Handlungsfelder
• Erhaltung und Förderung von Kultur, Brauchtum und regionaler Identität
Gemeinwohl Strukturen und Funktionen
• Erhaltung und Schaffung eines aktiven, lebenswerten und attraktiven Lebensraums
- Wir wissen, warum wir uns in der Region wohl fühlen
- Wir stellen uns auf die sozialen Herausforderungen der Zukunft ein
- Wir schaffen ein zukunftsfähiges soziales Umfeld
Dazu gehören:
- Schaffung von Begegnungs- und Wohlfühlräumen und Schaffung von auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen abgestimmten Wohn-, Betreuungs- und Arbeitsformen
- Förderung von innovativen Sozialprojekten